Welches Blumenmeer haben Sie so ganz nebenbei angelegt?
Nutze die Kraft deiner Biografie!
Viele verstehen nicht, dass ausgerechnet sie, die häufig sehr viel Leid in ihren (kriegs-)traumatisierten Familien erlebt haben, eine besondere Kompetenz und Kraft entwickelt haben sollen. Was soll daran Kraft bringend gewesen sein, mit Eltern aufgewachsen zu sein, die vom NS zugerichtet und häufig auch noch verfolgt wurden, physisch und psychisch versehrt vom Nationalsozialismus, Krieg und der Flucht? Folge ich etwa dem Motto: Was mich nicht umbringt, macht mich stark? Oh nein. Diesen Spruch finde ich falsch und gefährlich. Denn schlimme Erfahrungen können dazu führen, dass man einfach aufgibt.
Herausfordernde Erfahrungen können dennoch auch ganz anders wirksam werden. Davon erzählt die Geschichte der chinesischen Wasserträgerin, die in zwei großen Schüsseln Wasser nach Hause trägt. Eine dieser Schüsseln hatte einen Sprung.
Die Geschichte von der chinesischen Wasserträgerin
Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte. Diese hingen an den Enden einer Stange, die sie über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war.
Am Ende der langen Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau enthielt die eine Schüssel stets die volle Portion Wasser, die andere war jedoch immer nur noch halb voll. Zwei Jahre lang geschah dies täglich. Die alte Frau brachte nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung. Die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich aber wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.
Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprunges, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.“
Die alte Frau lächelte: „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deiner Besonderheit bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“
Asiatische Weisheit, AutorIn ist mir leider nicht bekannt.
Welches Blumenmeer haben Sie angelegt?
Was ist auf Ihrem Weg ganz nebenbei entstanden? Welcher besondere Mensch sind Sie geworden, indem Sie einfach Ihren Weg gegangen sind bzw. diesen Weg gehen mussten? Welche einzigartigen Fähigkeiten haben Sie entwickelt, weil Sie in einer Familie aufgewachsen sind, in der bpsw. die Eltern keine Eltern sein konnten?
Aus meiner langjährigen therapeutischen Praxis weiß ich, dass es sich lohnt zu schauen, wie jemand mit diesen besonderen Herausforderungen in seinem Leben umgegangen ist und welchen Umgang er oder sie mit diesen häufig leidvollen Erlebnissen seines bzw. ihres Aufwachsens entwickelt hat. Darin liegt zumeist der Schlüssel für die Lösung von aktuellen Themen oder Problemen. Ihre einzigartigen Erfahrungen könnten sich als Goldgrube für Ihren Erfolg und auch für Ihre Zufriedenheit erweisen. Lesen Sie dieses Beispiel dazu:
Der Streitexperte
In meinem Buch Die Kraft der Kriegsenkel... (2016) erzähle ich von einem Mann, der von klein an immer heftige Auseinandersetzungen mit seinem Vater hatte. Auf die Frage, was er in diesen Begegnungen gelernt habe, antwortete er: Ich habe gelernt zu streiten. Er konnte genau sagen, woran er erkennen konnte, wann der Vater wieder zu einem Streit ausholen wollte, welche Taktik er verwenden und wie er wieder zuschlagen würde. Das war damals leidvoll für ihn. Gern hätte er einen Vater gehabt, der anerkennend und wohlwollend mit ihm umgeht.
Und dennoch hat er in der Auseinandersetzung mit dieser leidvollen Erfahrung von klein auf gelernt, wie ein Streit entsteht, wie er sich verteidigen und für seine Interessen einstehen konnte. Heute managt er Konflikte in Unternehmen. Wer könnte besser geeignet sein als er, der das ein Leben lang trainiert hat?
Wie man die Schätze der eigenen Biografie erkennt und für seine Herzensangelegenheiten heute nutzbar macht, darum geht es in meinem 6-Wochen-Erfolgs-Coaching - jetzt endlich auch online!
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Lange schon habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mit all jenen, die an ihrer Persönlichkeitsentwicklung in Verbindung mit der Kriegsenkel-Thematik interessiert sind, ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben!
Mit dem Live Call #Kriegsenkel - immer mittwochs von 18.30 - 19.30 Uhr - habe ich diese Möglichkeit endlich gefunden! Melden Sie sich hier an: mailto@meyer-legrand.eu und Sie bekommen einen Link zu einem virtuellen Raum zugeschickt, in dem wir uns treffen können.
Hier geht es um die Themen, die Ihnen schon lange auf dem Herzen liegen. Im ersten Live Call #Kriegsenkel ging es um das Thema "Angst als Botschafterin deiner achtenswerten Wünsche und Bedürfnisse".
Das Thema im Live Call #Kriegsenkel, am kommenden Mittwoch, 19.9.18:
Wie gehen Kriegsenkel eigentlich mit Autorität(en) um?
Das habe ich mich vor kurzem selbst wieder einmal gefragt, genauer gesagt, im Anschluss an eine Sitzung mit einem Mann, der seinen Umgang mit seinem Chef thematisieren wollte. Er meinte, in der Auseinandersetzung mit seinem Chef fühle er sich "ausgeliefert", ohne dass er sagen könne, was das mit dem tatsächlichen Verhalten des Chefs zu tun hat. Welche Erfahrungen mit Autorität / Autoritäten waren hier wirksam?
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine meiner ersten Erfahrungen mit Autorität. Als ich 5 oder 6 Jahre alt war, habe ich eine kleine Mundharmonika von meiner Kinderfreundin mitgenommen. Geklaut. Dieses kleine rote Instrument war so verlockend für mich und so voller überraschender Töne, dass ich es einfach eingesteckt habe.
Die Eltern meiner Kinder-Freundin haben die Polizei zu uns ins Haus geschickt, um die kleine, rote Mundharmonika wieder zu holen.
Die Polizisten waren nett, als sie an unsere Haustür geklopft haben. Ein bisschen verlegen und onkelhaft trugen sie vor, dass sie wegen der Mundharmonika da seien. Meine Mutter war erschrocken, ich war starr vor Angst. Polizei, bei uns. Es war schon dunkel draußen, als sie kamen.
So wurden damals ganz harmlose Konflikte geregelt. Mit der Macht einer Autorität, die geliehen war: die in Uniformen steckte, die als Staatsangehörige, als Polizisten, Pfarrer, Lehrer auftraten. Dieses Ereignis hat mich schon sehr geprägt. Lange war ich gefangen zwischen absolutem Gehorsam und Trotz gegenüber vermeintlichen Autoritätspersonen.
Was haben Sie mit Autorität(en) erlebt und wie beeinflusst es Sie bis heute? Darum geht es im Live Call #Kriegsenkel, am Mittwoch, dem 20.09., um 18.30 - 19.30 Uhr.
Freuen Sie sich auf das Thema des Live Calls #Kriegsenkel, am 26.09.18,
Die Scham über sich selbst und welche Botschaft sie für uns hat.
Live Call #Kriegsenkel
immer mittwochs, von 18.30 - 19.30 Uhr
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... auch um eine wohltuende Routine und einen Rhythmus in Ihr Leben zu bringen. Halten Sie die Zeit ein wenig an und hängen Sie Ihren Themen nach, gemeinsam mit anderen. Vielleicht sogar mit einer kleinen Meditation zum Abschluss. Denn ich werde immer wieder Expert*innen einladen, auch Expert*innen für Selfcompassion!
Expert*innen im Live Call #Kriegsenkel !
Ich freue mich, dass es schon Zusagen von zwei Expert*innen gibt.
Am 17.10. habe ich Olaf Schwantes, den Beziehungs-Coach, zum Life Call #Kriegsenkel eingeladen. Wir fragen uns, in welcher Weise das Beziehungsmodell der Eltern, das ja durchaus vom Krieg geformt ist, die eigene Beziehung prägt. Wie kommt man dem auf die Spur? Und vor allem, wie kommt man zu der Freiheit, noch mehr das eigene Lebensmodell mit seiner/ihrer Partner*in in die Welt zu bringen? https://www.olaf-schwantes.de/
Am 28.11. werde ich Christelle Schläpfer, die Schweizer Expertin für Cyber Mobbing und Begründerin von edufamily®, einladen und mit ihr über die permanente Sorge der Kriegsenkel um ihre Kinder sprechen und wie diese zur Überbehütung und Einengung der Kinder führen kann. https://www.edufamily.ch/author/christelle/
Die Teilnahme am wöchentlichen Live Call #Kriegsenkel findet online statt. Melden Sie sich an: mailto@meyer-legrand.eu Ich schicke Ihnen einen Link zu einem Raum, in dem wir uns dann treffen. Der Live Call #Kriegsenkel ist kostenfrei. Später wird dieser nur Mitgliedern zugänglich sein.
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Das war's für heute! Schauen Sie auch auf meine Veranstaltungsseite. https://www.meyer-legrand.eu/veranstaltungen/
Denn ich werde wieder auf Reisen gehen und nach Leipzig, Köln und auch in die Schweiz kommen.
Weiterhin einen phantastischen Spätsommer wünscht Ihnen
Ihre
Ingrid Meyer-Legrand
Schöne Angebote aus meinem Netzwerk
Bitte informieren Sie sich auch über die wunderbaren Angebote von einem der Pioniere der Kriegskinder/Kriegsenkel-Thematik Dr. Peter Heinl. Ich schätze ihn außerordentlich.
https://www.thinkclinic.com/de/thinkclinic/dr-peter-heinl/
Seit Mai arbeite ich mit Sabine Hanna Witte vom Achtsamkeitszentrum Now in Berlin/Mitte zusammen. Gerade für Kriegsenkel*innen ist der Aspekt der Selbstfürsorge/Selfcompassion ganz besonders wichtig. Sabine macht eine wunderbare Arbeit.Schaut doch mal in ihrem Berlin Zentrum vorbei. Es gibt ein schönes Programm!
Wie Kriegsenkel heute ihr biografisches Erbe erkennen und nutzen
Mein neues Buch ist erschienen:
Die Kraft der Kriegsenkel
Das erste Buch über die positive Kraft der Kriegsenkel
Zu beziehen im Europa-Verlag.
18,99 € (D) / 19,60 € (A)
ISBN 978-3-95890-008-0, WG 1948